Sonntag Abend in Athen.
Ich bin ziemlich platt von einem Ausflug ins bergige Umland von Attika. Da ich in den nächsten Tagen sehr beschäftigt sein werde, möchte ich jetzt ein wenig von den letzten Tagen hier in Athen erzählen. Mein Zettel ist randvoll.
Ich möchte es nicht zur Gewohnheit werden lassen, aber ich fange auch heute mit einer schlechten Nachricht an. Jirka, mein mir mittlerweile doch sehr ans Herz gewachsene Tscheche vom Zimmer nebenan, ist vor einigen Tagen nach Hause geflogen, weil es ihm seit geraumer Zeit überhaupt nicht gut ging. Seine roten Backen sind einer schrecklichen Blässe gewichen, er hat Gewicht verloren und sich sehr häufig schwindelig gefühlt. Die Ärzte hier konnten nichts finden, und so entschloss er sich kurzfristig, in die Heimat zu fliegen und sich dort untersuchen zu lassen. Armer Jirka. Ondrej hat ihn ins Krankenhaus begleitet und mir von den Verhältnissen dort erzählt. Die Warteräume seien hoffnungslos überfüllt, und wenn ein Name aufgerufen wird, drängt sich ein Pulk von Menschen an die Tür, ganz gleich ob sie es sind oder nicht. Es zählt das Recht des Stärkeren und Ondrej war überrascht, welche Kräfte alte Menschen mobilisieren können, wenn sie unbedingt untersucht werden möchten. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Keine Gnade.
Aus diesem ominösen Raum traten immer wieder Krankenschwestern mit Stullen, Rollstuhlfahrer und Pfleger, die die Betten von frisch operierte Patienten vor sich her schoben. Chaos ohne Ende.
Und dennoch: Wenn man es bis dorthin geschafft hat, hat man schon einen nicht unerheblichen Leidensweg hinter sich. Jirka wurde von Büro zu Büro, von Arzt zu Arzt geschickt, nur um die richtigen Papiere für die Hauptuntersuchung im Krankenhaus zu bekommen. Zermürbend.
Ondrej denkt außerdem, dass Jirka mit dem Auslandssemester generell nicht so gut klar kommt. Es ist sein erster richtiger Aufenthalt abseits seiner Heimat, dem 17.000 Menschen zählenden Ort „Jicin“. Sein Englisch ist nicht das Beste, und so gab es wohl häufig Verständigungsschwierigkeiten zwischen ihm und den Dozenten. Vielleicht ist sein Problem wirklich psychosomatisch. Alle untersuchten Werte waren OK... Jirka kommt im Januar wieder. Dann hoffentlich wieder mit roten Backen und dem lauten Lachen, welches ihn mir so überaus sympathisch macht.
In den letzten Tagen habe ich immer wieder Leute gesehen, die sich eine Erkältung eingefangen haben und nun etwas kürzer treten. Ich essen täglich meinen Apfel und die leckeren Orangen in meinem Joghurt, damit mir das alles erspart bleibt. Bei meinem letzten, kleinen Ausflug hatte ich eine leichte Rotznase aufgrund des scharfen Windes, der über das Olympia-Gelände fegte. Dennoch war es es wert, dort hinzufahren...
Nur 20 Minuten Metro-Minuten entfernt liegt das riesige Areal, auf welchem 2004 der Großteil der olympischen Wettkämpfe ausgetragen wurde. Es ist schon ein erhabenes Gefühl, wenn man direkt unter der riesigen Stahlkonstruktion steht, an deren Spitze für knapp vier Wochen die olympische Flamme brannte. Dabei sein ist alles, auch für die Besucher dieses Ortes.
Ich schlich ein wenig um das Stadion herum und fand schließlich ein offenes Tor, durch welches ein Fernsehteam Kabel und andere Sachen hinein schleppten (an diesem Tag spielte AEK Athen gegen den AC Florenz). Es schien keinen zu stören, dass ich ein wenig durch die Tribüne lief und alles auf mich wirken ließ...Das Olympia-Stadion von Athen...Björk singt „Oceania“ zur Eröffnung...Die Innenfläche des Stadions ist mit Wasser geflutet... Nord- und Südkorea marschieren gemeinsam ein...Live-Übertragung in über 100 Länder dieses Planeten...
Doch das ist nun über 3 Jahre her, und ich habe wirklich den Eindruck, als sei mit dem olympischen Feuer auch das Leben auf diesem großen Gelände erloschen. Im Wasserbecken tummeln sich ein paar Schwimmer, das Stadion wird (vorübergehend / Bau eines neuen Stadions) vom Fußballclub AEK genutzt. Was mit den anderen Hallen ist kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Fakt ist, dass dieser Ort einer Geisterstadt gleicht. Es sind kaum Menschen anzutreffen. Unkraut bahnt sich seinen Weg durch die zahlreichen Fugen. Müllsacke fliegen durch die Gegend und Schilder rosten vor sich hin. Es wurde wohl nicht nachhaltig genug geplant. Als Athen damals den Zuschlag für die olympischen Spiele bekam, tat sich ein paar Jahre erstmal gar nichts. Erst als der damalige IOC-Präsident den Entzug der Spiele androhte, kam man endlich in Bewegung. Das Ende ist bekannt: Auf den letzten Drücker wurden Nachtschichten geschoben, um alles rechtzeitig fertig zu bekommen. Man munkelt, dass einige Schrauben bei der Eröffnungsfeier noch nicht so fest geschraubt waren, wie es eigentlich nötig gewesen wäre. Sei es drum. Der ganze Spaß hat zwar knapp 6 Milliarden Euro gekostet, brachte aber dennoch Gewinn ein. Heute jedoch werden diese großartigen und modernen Wettkampfstätten jedoch kaum genutzt, und das ist sehr schade.
Mein Sport in Athen ist, neben ein paar Sit-Ups und Liegestützen, der alltägliche Weg von der Uni bis zur Mensa in Exarchia, und dann nach Hause, geworden. Je nach Weg brauche ich dafür 45-60 Minuten. Nachdem hier ich nun das Joggen endgültig aufgegeben habe (macht einfach keinen Bock in Athen), gehe ich einfach jeden Tag durch die Straßen dieser Stadt und finde so meinen körperlichen Ausgleich. In Zografou, dem Stadtteil in welchem die Uni ist, ist es auch sehr angenehm zu laufen. Man findet in auf diesem Hügel sehr schöne Straßen, die mich an Bilder aus San Francisco erinnern. Mittags gibt es oft einen Markt auf der Straße, mit buntem Obst und Gemüse und nicht weniger grellen Schreihälsen, die sich gegenseitig die Preise um die Ohren hauen. Aber meistens gehe ich Abends nach Hause, nach dem Sprachkurs...
Dieser hat sich sehr schnell sehr drastisch geleert. Fingen wir Ende Oktober noch mit ca. 30 Leuten an, sind es mittlerweile fast nur noch knapp 10 Leute, die wirklich regelmäßig dabei sind. Und die Leute, die sich eine oder mehrere der knapp dreistündigen Sitzungen entgehen lassen, haben danach oft nicht die Motivation, sich den ganzen Stoff selber nochmal anzueignen. Das Tempo ist nach wie vor sehr hoch, und ich habe auch meine Probleme mit dem Griechischen. Vokabeln sind natürlich das A und O, aber auch bei der Konjugation hapert es noch. Darüber hinaus gibt es so fiese Dinge wie geschlechterspezifische Adjektive. Auf dem Papier ist die Sprache gar nicht so schwierig. Man müsste sich einfach mehr mit ihr auseinander setzen. Vielleicht würde ich es machen, wenn die Credit Points für den Test im Januar für mich unerlässlich wären. Sind sie aber nicht. Und dennoch möchte ich den Test schreiben, ganz gleich wie er ausgeht. Allein schon, weil ich eine Wette mit Tereza laufen habe...
Wir wetten nämlich darum, wer das bessere Ergebnis einfährt. Gewettet wird um nichts. Um die Ehre vielleicht, wenn überhaupt. Aber darum geht es auch gar nicht. Mit Tereza kann man nicht nur wetten, sondern auch reden, spazieren gehen, herum albern, trinken gehen, einfach mal nichts sagen, tschechisch lernen, Ausflüge machen, herum lärmen und sich manchmal auch gegenseitig boxen. Sie ist der perfekte Kumpeltyp für meine Zeit hier in Athen. Zum einen, weil wir generell sehr viele Ansichten teilen, und zum anderen, weil wir beide nicht zu den Typen gehören, die das Auslandssemester zum „Austoben“ nutzen. Es ist, wenn man das nach der kurzen Zeit überhaupt sagen kann, ein sehr freundschaftliches Verhältnis zwischen uns gewachsen. Vielleicht auch in dem Bewusstsein, dass man nur einmal soviel Zeit miteinander verbringt. Ich mag ihre humorvolle, offene und direkte Art im Umgang mit Menschen. Sie ist ein sehr sympathisches, leicht verrücktes und flippiges Wesen, das mich häufig zum Lachen bringt. Sie hat mich schon zu sich und ihrem Freund nach Brno in Tschechien eingeladen, und mit jedem Tag kommen neue Sachen hinzu, die sie mir dort zeigen möchte. Normalerweise bin ich immer sehr vorsichtig mit Zusagen jeglicher Art, aber es gibt Menschen, die wirklich das Leben bereichern und bei denen der Kontakt nicht abbrechen lassen sollte. Hier in Athen gibt es einige Leute, auf die ich echt große Stücke halte und mit denen ich vielleicht auch nach ERASMUS in Verbindung bleiben werde. Tereza ist aber eben die erste, bei der ich das mit Gewissheit sagen kann.
An den letzten drei Highlights der vergangenen Tage war sie auch mit dabei. Zwei Ausflüge, und ein Konzert. Aber immer der Reihe nach...
Nachdem es mir Mitte / Ende November nicht so gut ging, beschloss ich bekannterweise, mich mindestens einmal pro Woche dem Trubel hier zu entziehen. Den Anfang machte ein Ausflug nach Kap Sounion, an den Südzipfel Attikas. Auf dem ca. 1 ½ stündigen Weg dorthin fuhren wir permanent an der Küste entlang. Die Sonne schien durch die großen Fenster, und draußen sah man tatsächlich Schwimmer im Meer. Es tut mir wirklich leid, wenn ich den einen oder anderen daheim damit neidisch mache, aber es ist hier einfach so ;-)
Wie dem auch sei. Wir fuhren zu viert (Florian, Sebastian, Tereza und ich) an diesen Ort, an dessen höchsten Punkt ein unglaublich schöner Tempel steht, welcher dem Meeresgott Poseidon gewidmet ist. Dort angekommen wanderten wir etwas herum und suchten die Nähe des Meeres. Es war Balsam für die Seele, dem Kommen und Gehen der Wellen zu lauschen und die leicht salzige Luft zu schmecken. Ich schoss Fotos von einigen Pflanzen auf einem Felsvorsprung und legte mich danach einfach hin, um für ein paar Minuten abzuschalten. Ich konnte spüren, wie meine Batterien sich mit jedem Atemzug regenerierten und wie wertvoll diese Momente für meine kommende Woche in Athen sein würden. Auch wenn ich spätestens seit diesem Jahr eher ein Freund der Berge als ein Freund des Meeres bin, so gab mir dieser Tag doch sehr viel Kraft. Nicht zu vergessen die tolle Aussicht, die sich besonders zum Sonnenuntergang bot. Langsam aber sicher schluckte der Horizont den glühenden Feuerball. Pärchen knutschten sich, und sie hätten vorher sicherlich gerne ihre Namen in den Marmor des Tempels geritzt, so wie es viele Liebende über Jahrzehnte gemacht haben. Dieser ist nun aber abgesperrt und darf nur noch angeguckt und fotografiert werden. Selbst Lord Byron müsste sich das heute verkneifen. Der bekannte Lyriker, Feldherr und Lebemann hat diesen Ort seinerzeit des öfteren aufgesucht. Dies jedoch immer mit wechselnder weiblicher Begleitung...
Tolle Begleitung hatte ich am gesamten Wochenende. Freitag wollten Markus, Gregor, Florian, Iwo, Lonrel und ich zum „Art Brut“ Konzert. Markus hat in seiner kecken Art die Band einfach angeschrieben und gesagt, dass wir (in dem Fall nur Markus, Gregor und ich) arme Erasmus-Studenten seien und uns wahnsinnig darüber freuen würden, die Band live zu sehen. Art Brut antwortete auch tatsächlich und teilte mit, dass sie kein Problem darin sähen, uns auf die Gästeliste zu setzen. Als wir dann vor dem Club standen, waren unsere Namen nicht vermerkt. Schade. 25€ wollte ich nun nicht dafür zahlen, also sind wir losgezogen und haben später auch eine andere Party gefunden...Viel toller war aber der gestrige Abend. Wir (Ondrej, Markus, Gregor, Tereza, ein mir unbekannter Norweger samt seiner mir unbekannten französischen Freundin plus moi) gingen in den Rodeo-Club, um uns die, laut BBC, beste „Led Zeppelin Tribute-Band“ anzusehen. Nachdem uns die vier Herren lange Zeit haben warten lassen, kamen sie endlich auf die Bühne und legten mit „Immigrant Song“ einen richtigen Kracher vor. Es folgten viele bekannte Stücke wie „Babe I'm gonna leave you, Kashmir, No quarter, Stairway to Heaven, Dazed and Confused...“. Technisch hatte es die Band wirklich drauf, wenn gleich ich vom Sänger zu Anfang etwas enttäuscht war. Im Laufe des Konzertes steigerte sich der Lockenschopf aber und wenn man die Augen schloss, sich dem Sound hingab und dann wieder auf die Bühne blickte, hätte man für einen Moment wirklich meinen können, auf einem Konzert von Led Zeppelin zu sein. Das richtige Outfit hatten die Jungs. Besonders der fesche Jimmy Page-Verschnitt an der Gitarre setzte auch durch seine sehr enge Stretch-Hose samt passendem Oberteil Akzente. Aber darum ging es nicht: Es war für mich ein echter Genuss, mir Led Zeppelin Songs live anzuhören. Ich habe getanzt, wie ich schon seit Monaten nicht mehr getanzt habe. Unglaublich intensiv und schön das Ganze, wenn mir auch das Konzert selbst etwas zu lang ging. „Let Zep“, so hieß die Band, hatte ein über dreistündiges Programm. Dazu kam, dass „Jimmy Page“ sich bei manchen Soli in einen minutenlangen Rausch spielte. Meine Ohren klingeln noch heute von dem Konzert.
Da half auch nicht der Ausflug in die Bergwelt Attikas...
Tereza und ich fuhren heute gegen 11h in einen Vorort von Athen, von welchem aus wir in Richtung eines Bergmassivs wanderten. Gegen 13.30h erreichten wir die „Koukaki-Hohle“, welche erst 1929 entdeckt wurde. Damals fiel ein Schaf in ein ca. 20 Meter tiefes Loch. Der Schäfer stieg hinunter, und fand sein Schaf umgeben von Stalaktiten und Stalakmiten. Die Führerin war so freundlich und erklärte nur für uns beide alles auf Englisch, obwohl wir die beiden einzigen Nicht-Griechen in der Gruppe waren. Die Höhle selbst ist wahrlich einer der unheimlichsten und gleichzeitig schönsten Orte, an denen ich jemals zugegen war. Diese Mischung aus dunklem, feuchten Raum, gepaart mit der Lichtinstallation und den bizarren Formen des Tropfsteins ist einfach faszinierend. Ich sah ein Gebilde, das mich an eine Kirchenorgel erinnerte. Auf dem ersten Blick hätte man wirklich meinen können, die Pfeifen erkennen zu können. Dieses über 3 Meter hohe Naturkunstwerk ist mehr als 2 Millionen Jahre alt. Der Gedanke, dass 1cm Tropfstein sich in 100 Jahren bildet, gibt dem Faktor Zeit eine ganz andere Dimension. Ein Trip in die Vergangenheit... Zum Abschluss der Führung wurde eine Lichtorgel eingeschaltet, welche den Stein in warmes Licht hüllte. Im Hintergrund lief klassische Musik. Toll.
Die Höhle selbst ist auf halber Höhe des Berges, den wir bestiegen. Die Führerin teilte uns mit, dass der Berg vom Militär genutzt wird und nicht passierbar ist. Dennoch packte uns der Ehrgeiz, ein paar Meter hoch zu klettern, um die Aussicht zu genießen. Nach wenigen Metern steilen Aufstiegs über Schotter und Felsplatten war uns klar, dass es keine leichte Sache werden würde, nach oben zu gelangen. Manch ein Stein erwies sich als lose, und so überprüften wir jeden Handgriff mindestens zweimal, bevor wir uns wirklich irgendwo festhielten oder abstützten. Teilweise krochen wir auch auf allen Vieren den Berg hinauf, und manchmal hatten wir beide auch Angst, besonders vor dem Abstieg. Naja, letztendlich haben wir es doch geschafft und sind ein sehr großes Stück nach oben gekommen. Wir hatten einen wunderbaren Blick über den Osten Attikas, konnten den süd-östlichen Ausläufer Athens sowie den Flughafen erkennen. Am Horizont sah man das Meer bläulich schimmern. Dann saßen wir eine Weile dort oben in der Stille, und jeder fuhr seinen eigenen Film. Da war sie wieder. Die Stille, die ich in den Dolomiten so zu schätzen gelernt habe. Mir scheint, als habe man auf einem Berg den Überblick über beinahe alles. Sowohl über das Tal unter sich, als auch über sich und sein Innenleben. Man steht, im wahrsten Sinne des Wortes, über den Dingen. Alles scheint klein und weit weg, und dennoch verfällt man nie in eine Form von Naivität, die einem zur Ausblendung der Realität verleitet. Man denkt anders nach. Aus einem anderen Blickwinkel, aus einer anderen Sicht...
Der Abstieg war, wie erwartet, lang und beschwerlich. Ich bin auch gelegentlich weg gerutscht und habe nun leichte Schürfwunden an den Unterschenkeln. Meine Eltern schütteln bestimmt den Kopf, wenn sie das hier lesen. Aber lasst Euch gesagt sein: Wir kamen sicher unten an, liefen zur Bushaltestelle und fuhren anschließend zurück nach Athen. Und das war es alles wert, keine Frage.
Nach einer heißen Dusche und einer Pita sieht die Welt wieder ganz anders aus...
Und jetzt bin ich wieder hier in meinem Bett und tippe. Heute, am ersten Advent. Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich die Vorweihnachtszeit nicht in Deutschland verbringe. Auch wenn an vielen Stellen dieser Stadt Weihnachtsbeleuchtung montiert ist und mein Lieblings-Supermarkt Plastikbäume samt Lametta anbietet, möchte sich noch nicht so recht die dementsprechende Stimmung einstellen. Vielleicht liegt es an der Temperatur, vielleicht auch an der allgegenwärtigen Hektik Athens, die jeden Funken Idylle sofort im Keim erstickt. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich momentan einfach mehr für die Uni zu tun habe und der diesjährige Dezember noch sehr sehr jung ist. Spätestens Heiligabend wird sich dies jedoch ändern...
Ja, ich habe nun mehr für die Uni zu tun. Vielmehr möchte ich noch im alten Jahr einen dicken Batzen meines Gesamtpensums erledigen, damit ich im Januar / Februar etwas ruhiger starten kann.
Das Dezemberprogramm sieht wie folgt aus: 2 Referate, Lesen eines Buches plus Sekundärliteratur, Zusammenfassen eines anderen Buches, Lernen für den Sprachkurs. Wenn ich das alles packe, kann ich ohne schlechtes Gewissen nach Deutschland fliegen. Und damit ich das auch packe, werde ich nun das Schreiben einstellen. Mittlerweile haben wir hier 2h, und mein erstes Seminar beginnt um 11h. Ich kann aber nicht aufhören, ohne Euch kurz von meinem Video der Woche zu erzählen. Es ist ein kleiner, billiger Take von meinem bisherigen Lieblingsort in Athen. Er befindet sich kurz unterhalb der Akropolis, die man auch auf dem Video sehen kann. Vor zwei Wochen war ich dort und habe dort den Sonnenuntergang aufgenommen. Das vorherige Gewitter hat mir noch ein paar Wolken am Himmel gelassen, um das Ganze optisch abzurunden.
Take care. Benjamin
P.S: Despinas Freund ist nun, nach dem Unfall und einiger Zeit im Krankenhaus, wieder wohlauf.
„Des“ selbst ist noch in Stockholm.
P.P.S: Die Studentenproteste in Exarchia waren wohl weit weniger gewalttätig als angenommen. Vielleicht hat auch das schlechte Wetter an diesem Wochenende die Leute davon abgehalten, mit ihren roten Flaggen auf die Straße zu gehen. Who knows.
P.P.S: Nein, wir haben immer noch keinen eigenen Internet-Anschluss.
Einen lieben Gruss an den großen Bruder!
AntwortenLöschenWie ich immer lesen kann, geht´s dir gut!
Bin froh, wenn du wieder hier bist-wenigstens für ein paar Tage!
Es gibt Sachen über die man nur mit dem großen Bruder reden kann-und darauf freu ich mich schon total!
Also mach´s gut!
Gruss von Benni
Dani