Hallo lieber Leser,
Ende dieser Woche werde ich nun mein Auslandssemester in Athen antreten. Alles, was ich aus Deutschland organisieren konnte, ist soweit geregelt. Zum Beispiel habe ich nun die endgültige Bestätigung der "National and Kapodistrian University of Athens", dass ich in Griechenland studieren kann. Die hellenische Bürokratie ist, wie mir auch schon andere Leute bestätigt haben, ein wenig träge und braucht manchmal ein paar Tritte in den Allerwertesten. Die können sie auch gerne von mir haben.
Eine Zwischenmieterin habe ich auch gefunden. Daniela aus Hannover wird für ein halbes Jahr nach Dortmund kommen, um ein Praktikum in Bochum zu absolvieren. Während meiner Abwesenheit wird mein schönes Zimmer ihr und ihren zwei Meerschweinchen gehören. Ich denke, dass meine vier Wände bei ihr in guten Händen sind und ich ohne Sorgen gen Griechenland fliegen kann. Meine Kartons sind fast alle gepackt, die große Reisetasche bleibt zunächst offen, damit ich die nächsten Tage noch aus ihr schöpfen kann. Mein Zimmer gleicht momentan noch einem Schlachtfeld. Überall liegen Kleidungsstücke, elektronische Geräte, Fotos, Kleinkram, Staub.
Nach und nach verabschiede ich mich von meinen Freunden und allen, die mich kennen. Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn man sich nach einem Gespräch die Hände reicht oder sich umarmt, und weiß, dass man sich für ein halbes Jahr nicht mehr sehen wird. Es ist ein kein gewöhnlicher Abschied. Es hat auch nichts endgültiges wie ein "Lebe wohl". Es ist ein intensiver Moment, der zwei Menschen noch einmal zueinander führt, bevor sie sich eine lange Zeit nicht mehr sehen werden. Ich finde diese Augenblicke sehr interessant und freue mich über die Magie, die ihnen inne wohnt. In den nächsten Tagen werde ich noch vielen Menschen "Auf Wiedersehen" sagen und genug Gelegenheit haben, ihre guten Wünsche, ihre Schmatzer und ihre Tränen in Empfang zu nehmen. Ich bin auch etwas wehmütig und verlasse Dortmund sowohl mit einem lachenden, als auch mit einem weinenden Auge. Aber ich denke nach wie vor, dass Athen eine spannende und interessante Erfahrung sein wird. In weniger als einer Woche weiß ich etwas mehr.
Die ersten Athener habe ich auch schon kennengelernt . Dank meiner Kollegin Gesa steht eine Verbindung zu Kimon und Nektaria. Beide wollen mindestens ein Bier/Wein mit mir trinken und mir auf diesem Wege auch die Stadt näher bringen. Ich bin schon froh, Kontakt zu einigen "Locals" zu haben, die mir auch ein paar versteckte Ecken dieser Stadt zeigen können.
Ich freue mich auch zu hören, dass viele Menschen diesen Blog mit Interesse verfolgen möchten und neugierig sind, was ich in der griechischen Hauptstadt anstellen werde. Das spornt mich an, alle paar Tage meine Neuigkeiten zu posten. Was auch immer geschieht, ich werde Euch (fast) alles wissen lassen ;-)
Das nächste Mal melde ich mich bereits aus Athen. Dann könnt Ihr hier an dieser Stelle an meinen ersten Eindrücken teilhaben.
Beste Grüße. Benjamin